Von der Kunst des politisch korrekten Rassismus

Titelblatt der Berliner Zeitung vom 8.Januar 2015


Die Berliner Zeitung hat am 8. Januar auf ihrem Titelblatt aus Versehen eine antisemitische Karikatur veröffentlicht. Das tut den Blattmachern sehr leid - denn eigentlich wollten sie bloß islamophobe Karikaturen veröffentlichen. Dieser Irrtum lässt tief blicken in die ideologischen Mechanismen einer Gesellschaft, in der Antisemitismus selbstverständlich geächtet, antimuslimischer Rassismus aber unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit noch immer zum guten Ton gehört.

Vom „Kalifat“ in den 11. Pariser Bezirk: Die Rückkehr des Krieges



von Hannes Hofbauer*

Was schwirren nicht für Ansätze zur Erklärung des schrecklichen Attentats gegen die Redaktion des französischen Satireblattes „Charlie Hebdo“ durch die Medien! Die unterstellten Motive reichen von religiösem Fanatismus über verletzte Gottesfurcht bis zur gerächten Prophetenlästerung. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen dabei die Mohammed-Karikaturen, die das Wochenblatt seit Jahren publiziert und damit seinen anti-religiösen Charakter unterstreicht. Diese Karikaturen sollen radikale Muslime zur Untat provoziert haben, die mit ihnen einhergehende Ehrverletzung des Propheten Mohammed sei gerächt worden, wie es einer der Mörder laut Zeugin in perfektem Französisch gerufen habe. Für eine oberflächliche Betrachtung mag eine solche Analyse ausreichen, Hintergründe der Tat werden damit allerdings nicht erhellt.

Vom Gastarbeiterkind zum Reiseadel

Es gibt nichts idiotischeres als Tourist zu sein in Kapstadt. Hier ist man kein Gastarbeiterkind mehr, sondern Angehörige des Reiseadels.