Aktueller Bericht aus München, Part II

Heute auf dem Weg von Laim nach Westend standen an der Fürstenriederstraße Ecke Gotthardstraße zwei schwarzbekleidete Männer herum und verteilten Flugblätter, deren Inhalt ich zwar nicht ersehen konnte, weil ich auf der anderen Straßenseite stand, aber aufgrund des medienwirksamen Schildes, das einer der beiden Männer gebastelt zu haben schien und sich umgehängt hatte, konnte ich die Aufschrift Keine Moschee am Stachus lesen, was zunächst wie eine Tatsachenbeschreibung auf mich wirkte, denn am Stachus gibt es zuweilen tatsächlich keine Moschee, bis ich aber nach längerem Beobachten der Szenerie, in der die Männer auf die Passanten einredeten, begriff, dass das keine Tatsachenbeschreibung, sondern eine Parole, also ein Aufruf zum Widerstand gegen den womöglich geplanten Bau einer Moschee am Stachus war, der mich daran erinnerte, dass der Bau der Synagoge zwischen dem Sendlinger Tor und dem Marienplatz vor wenigen Jahren ebenfalls ein paar Hampelmänner auf die Straßen getrieben hatte, die Flugblätter verteilten, auf denen Keine Synagoge am Jakobsplatz stand, womit sie wiedereinmal recht hatten, denn es stand damals tatsächlich (noch) keine Synagoge am Jakobsplatz und bald nachdem die Kerle ihre Flugblätter verteilt hatten, wurde schließlich die Synagoge am Jakobsplatz erbaut, weshalb ich heute den Rückschluss ziehe, dass es am Stachus bald eine Moschee geben wird:


(Der Brunnen würde sich perfekt für die rituelle Abdest-Waschung anbieten)










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4 Kommentare:

  1. Das dürfte der längste Satz der Welt sein, oder zumindest dein längster Satz... und die zwei Plakatschwinger habe ich letztens am Goetheplatz gesehen. Da waren sie aber zu viert und hatten sechs Gegendemonstranten und ca. 20 Cops als Gegner am Start.

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  2. 4 "plakatschwinger" umringt von dutzenden gegnern geben zwar ein lächerliches bild ab, erwecken dennoch ein beklemmendes gefühl, leider, weshalb es hilfreich sein könnte weiterhin lange, längere und längste sätze zu bilden, um diese hinterweltler zwischen die zeilen zu quetschen bis ihre gedärme durch die buchstaben hindurch quillen. oder so.

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  3. Eigentlich gehts ja nur ums Minarett, weil das ein Phallussymbol darstellt. Also würde es ja reichen zu sagen: kein Minarett am Stachus! Oder aber gleich: keine Muslimische Schwanzverlängerung am Stachus!
    Aber interessant wäre ja die Frage, ob irgendeiner überhaupt so einen Antrag gestellt hat. Also: geht es um eine fiktive muslimische Schwanzverlängerung, oder um eine reale.
    Hmm...wobei ich gerade nicht beurteilen kann, welches verachtungswürdiger wäre? Am besten man produziert ein Schmähvideo...wird eh mal wieder Zeit. Die Welt ist viel aufregender mit Schmähvideos. Hier zum Beispiel mal zur Abwechslung ein Jesus-Schmähvideo: http://www.myvideo.de/watch/5913039/Jesus_verarsche
    Vielleicht hilfts ja?

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  4. Danke für diesen erfrischenden Post. Gestern traf ich auch solche Hamplemänner und mich hat die ganze Veranstaltung sehr betrübt. Jetzt habe ich dank dir gesehen: man kann das Ganze auch mit Humor nehmen, vor allem der Gedanke mit dem Brunnen gefällt mir. Wenn dich trotzdem interessiert was ich darüber geschrieben habe: http://www.cultural-affair.de/das-konnen-die-doch-nicht-bringen-mitten-in-neuperlach-rechtsextreme-antiislamische-veranstaltung-gegen-den-bau-der-moschee-am-stachus-in-munchen/

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