Ungemütliche Verwandtschaft



Pnina Bechor, Tochter einer sephardisch-jüdischen Familien aus Jerusalem verschwindet im Alter von 14 Jahren ohne irgendein Zeichen. Bald stellt sich heraus, dass Pnina sich in einen Araber verliebt hat, schwanger geworden und mit ihrem Mann und den arabischen Flüchtlingen aus den besetzten Gebieten geflohen ist. Ihr Lebensweg beschämt die Familie so sehr, dass das Geschehnis in der Familien verschwiegen wird.
Jüngere Geschwister, deren Kinder und Enkelkinder wissen nicht über die Existenz ihrer (Groß-)Tante Pnina Bechor, - bis zu dem Zeitpunkt als die Filmemacherin Noa Ben Hagai Briefe entdeckt, die Pnina einst ihrer Mutter - der Großmutter der Filmemacherin- geschrieben hat. Noa Ben Hagai wagte sich dem Familiengeheimnis nachzuspüren. Ihre Recherchen dokumentieren die Gespräche mit den Zeugen: ältere Familienmitgliedern, Pnina's Geschwister, Nachbarn aus den Zeiten des Krieges. Was ist mit Pnina passiert und weshalb spricht niemand darüber?

In den Gesprächen stellt sich heraus, dass mittlerweile nur noch die beiden Töchter von Pnina leben, in einem palästinensischen Flüchtlingslger unweit von Jerusalem, unweit ihrer jüdischen Cousins und Cousinen. 40 Jahre hatten die "Blutsverwandten" keinerlei Kontakt zueinander.

Der Film bringt die Familien wieder zusammen, allerdings nur für kurze Zeit. Viel zu unterschiedlich sind die Lebensbedingungen von Pnina's Töchtern in den Flüchtlingslagern im Gegensatz zu den jüdischen, wohlhabenden Cousins in Jerusalem. 

Der Film "Kirvat dam" - Blood relations von der Regisseurin Noa Ben-Hagai wurde im Rahmen der jüdisch-palästinensischen Filmreihe 2011 im Gasteig gezeigt und basieret auf einer wahren Geschichte. 

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