Filmtip: Das Recht der Macht



http://www.gasteig.de/media/uploads/images/kalender/individuell_quergross/8355a31b91753303691e1e092589aed6.jpg
Ein Film von Raanan Alexandrovicz und Liran Atzmor, Israel, 2012
Der Film beginnt mit einer Selbstreferenz: Man sieht, wie das Filmteam in einem großen grünen Raum herumwerkelt und das Setting vorbereitet. Ein paar Männer rücken Holzplatten zurecht, bauen einen Tisch auf, einer putzt die Tischoberfläche gründlich ab, ein anderer fragt, ob man den Stuhl schon aufstellen könne. Die Filmlichter glühen bereits, die Mikrophone hängen. "Das ist der Anfang eines Dokumentarfilms" hört man eine Stimme aus dem Off sprechen. Man sieht nur noch einen Tisch und einen Stuhl, im Hintergrund eine wandgroße Filmprojektion, offensichtlich Archivmaterial.  

Die Stimme aus dem Off fährt fort: "In diesem Film werde ich ein Rechtssystem dokumentieren. Ein System, das die Rechtsstaatlichkeit in den von uns 1967 eroberten Gebieten organisiert. Es ist ein einzigartiges System. Nur wenige Menschen verstehen es in all seinen Facetten. Auch lohnt es sich, für einen Augenblick über den Begriff Gesetz nachzudenken." 

Zitat des Tages zum 21.11.2014


"Warum muss man seine Zeit verlieren, sich in Gesellschaft begeben, verliebt sein, anstatt zu arbeiten und Kunstwerke zu schaffen?"

                                                                                                                             (Gilles Deleuze)

CADAVER EYES aus Tel Aviv

Eran Sax von Cadaver Eyes in der a.k.d.k. München, Oktober 2014

Vor drei Wochen hatten wir das aufregendste Konzert des Jahres und die Wenigsten haben das mitgekriegt. Ein Höllenlärm und eine Basswucht sind im Salong der Münchner Kunstakademie derartig sang- und klanglos an der Masse vorbeigegangen, dass man sich fragt, ob München überhaupt noch hört, und wenn ja, auf wen. Ich hätte da einen Vorschlag. Cadaver Eyes, die Zwei-Mann-Noise-Band bestehend aus David Opp und Eran Sax aus Tel Aviv haben Substantielles zu sagen, nicht nur in Sachen Noise-Partitur, sondern auch in Sachen Gesellschaft, oder über das richtige Leben trotz falscher Politik. 10 Tage lang sind Cadaver Eyes auf Tour gewesen und haben 6 Konzerte hinter sich gebracht, in Italien, Frankreich, Schweiz und Deutschland. Kurz vor ihrem Konzert in München kursierte die Einladung im Internet mit einem aussagekräftigen Foto, auf dem ein zerbombtes Haus in Gaza zu sehen war. Es verbreitete sich das Gerücht, dass die Musiker Post-Zionisten seien. Was für eine Seltenheit in Deutschland, insbesondere in München: jüdische Post-Zionisten aus Israel. Tatsächlich stellte sich heraus, dass hier zwei außerordentliche Typen am Start waren, die eine grossartige Performance hingelegt haben. Im Anschluss war einer von beiden, David Oppenheimer, auch noch bereit für ein Gespräch, das ich im Folgenden minutiös transkribiert habe. Lest das Interview und betet Richtung Mekka, dass die Jungs bald wieder kommen.


Distanziert Euch nicht!




Mit dem stetigen Vormarsch der Miliz ISIS in Syrien und Irak verschärft sich auch hierzulande der Tonfall. Mit Nachdruck fordert die Mehrheitsgesellschaft und solche, die gerne dazugehören würden, immer wieder von hiesigen Muslimen, sich „vom Terrorismus zu distanzieren“. Inhalt, Vehemenz, als auch Häufigkeit dieser Forderung irritieren zutiefst.