c) Emros Akalakis Stuttgart 2012 |
[..von der Komplikation ein Falter zu werden..]
...Ein
Gefühl wie damals als Kind als ich Muscheln gesammelt habe, die Überreste
eines verstorbenen
Wesens mitnahm und nach Hause lief....weil meine Haut anfing zu
jucken.
Erst
gegen Abend bemerkte meine Mutter, dass meine Haut gerötet, von der
Sonne verbrannt
war, am sterben war.
Diese
Schmerzen waren es wert , das Abschälen der toten Haut machte Spaß,
eskribbelte
und juckte und drunter kam eine rosa zarte Haut hervor, eine Haut,
die so schien, als hätte sie nie etwas schlechtes erlebt, eine Haut,
die neugeboren war ohne Sorgen.
Schön
war sie, diese Haut und schaffte es in kurzer Zeit sich anzupassen,zu
verschwinden zwischen der noch lebenden, alten Haut.
Manchmal
fahre ich mit meinen Fingern meinen Körper entlang und versuche mich
an die Stellen der Sonnennarben zu erinnern, ich versuche mich zu
erinnern an den Moment als das rosa Fleisch sich verwandelte, wie ein
Chamäleon.Vergeblich.
Die Stellen finde ich nicht mehr. Ich rätsele ob die vielen Muttermale auf meinem Körper die letzten Überreste meiner um Ihr Leben bangenden, um hilfeschreienden Haut , sind....
Die Stellen finde ich nicht mehr. Ich rätsele ob die vielen Muttermale auf meinem Körper die letzten Überreste meiner um Ihr Leben bangenden, um hilfeschreienden Haut , sind....
(Emre
Akal, 2012 - Auszug aus dem Theaterstück "Die
Schafspelzratten!")
Ein schöner Gedankenverlauf, welcher die innere Zerissenheit des Protagonisten zum Ausdruck bringt...
AntwortenLöschenSie/er ist noch nicht bereit ein Falter zu werden, während sie sich in ihr Kokon einspinnt. Das Kokon zerplatzt. Was oder wer ist sie/er? Wer war sie/er einmal? Jetzt ist sie/er weder eine Raupe, noch ein Falter...
Ich habe das Stück nicht gesehen, aber nehme an, dass hier ein großes Identitäsproblem stattfindet. Vielleicht ein Gesellschaftproblem? Eine junge Frau oder ein Mann zwischen zwei Kulturen? Vielleicht ein Prozess der Assimilation? ....