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Dadaisierung statt Kelekisierung
Kandur Photography © |
Brüder und Schwestern.
man hat versucht, uns zu erzählen,
dass wir deutsch lernen müssen.
Das stimmt, aber wir wollen es nicht!
Man hat versucht, uns zu erzählen,
dass wir uns integrieren müssen.
Das stimmt, aber wir wollen es nicht!
Über Jahrzehnte hat man versucht uns
zu erzählen, dass wir irgendwann heimkehren müssen. Auch wenn das stimmt, wir wollen es
nicht! und selbst wenn, dann müssen das alle anderen auch, denn wir
sind nicht die einzigen verdammten Gäste auf dieser verdammten Erde!
Die Folklorefeste, die für uns
veranstaltet werden, möchten wir nicht mehr haben.
Wir wollen nicht mehr Gäste oder
Gastarbeiter oder Qotentürken sein in diesem Migrantenstadl. Denn
das hier, Brüder und Schwestern ist unsere Gesellschaft und wir
haben ein Recht darauf über die Bedingungen unserer Gesellschaft zu
entscheiden, und nicht nur darüber, ob wir nach der Hauptschule
Friseurin oder Zahnarzthelferin
werden wollen!
Warum, frage ich euch, warum sollten
wir in einer einzigen Sprache miteinander sprechen?
Man hat versucht, uns zu erzählen,
dass die Mehrheit in Deutschland nun mal deutsch spreche.
Was ist denn das für eine Dönergurke!? Und
falls doch die Mehrheit deutsch sprechen sollte, was ich bezweifle,
ja was ein Blödsinn ist, dann müssen wir das Recht haben selbst
darüber zu entscheiden. Ich will nicht nur auf deutsch sprechen, und
ich will nicht, dass meine beiden Papageien Süleyman und Süleyha
auf deutsch sprechen, wenn sie es nicht ausdrücklich wollen, und
meine Papageien wollen das nicht!
„Aber die Realität“ höre ich die
Parteiideologen rufen. Die Realität sei nun mal so wie sie sei.
Aber nur, weil es stimmt, was sie
sagen, müssen wir das noch lange nicht glauben!
Warum sollten wir hinnehmen, dass die Monokultur über die Bedingungen der Gesellschaft entscheidet? Ist
für uns denn nur von Belang, ob wir bei der Heimkehr in die Türkei
Mercedes oder BMW fahren? Ob wir Döner oder Schweinshaxn essen,
bevor ein Sarrazin unsere Gehirnmassen wegätzt?
Nein, nein nein. Kesinikle nein.
Wenn wir sprechen, dann fordern wir
eine Autonomie von der Welt. Tamamı. Wenn wir sprechen, so sprechen wir nicht einfach deutsch (wie soll
das überhaupt gehen!?), sondern wir entwerfen unsere Sprache immer
wieder neu, nehmen Änderungen vor und fordern heraus, in dem wir nicht sprechen wie wir sollen und wie wir müssen, sondern wie wir wollen, und wie wir könnten, wenn man uns lassen würde.
Es gibt einen Ort! Değerli
arkadaşlar,
Brüder und Schwestern, es gibt einen Ort! Ihr wisst, dass ich
das Migrantenstadl meine. Das Migrantenstadl ist das
Migrantenstadl und nicht der Migrantenstadl. Und dieses
Migrantenstadl ist der Ort, wo Biodeutsche und andere Lebewesen
aufeinandertreffen und es ist also der Ort, wo beide ihre Sprache
verlieren in der heiligen und totalen Integration! Das Migrantenstadl
ist das Mekka der Migration! Was sind Migrant_innen anderes als
babylonische Botschafter des Paradieses?
Was haben wir also zu fordern in dem
Migrantenstadl:
dass Pässe an Bäumen wachsen,
die Kopftücher verschleiern und
dennoch entzücken
Frontex ein Slipeinlagenunnternehmen
wird mit Öko-Zertifikat,
ein Ü, Spiel und Spannung in allen Worten stecken,
dass duftendes Rosenwasser aus den
Toilettenhähnen fliesst,
alle Menschen wandern, und sei es nur
im Schlaf,
dass der Döner wirklich schöner macht
mit aber auch ohne Knoblauch
dass Abschiebebescheide sich in Luft
auflösen, noch bevor sie verfasst werden
dass Staatsgrenzen nicht mehr gelten,
nirgends
und dass alle mit einer Sprache
sprechen, die der Migration.
Değerli
arkadaşlar,
Brüder und Schwestern, das Migrantenstadl ist unmöglich
unmöglich und daher möglich! Es gibt keinen Grund mir das zu
glauben, also tut es trotzdem! Im Namen des Ö's, des Ü's, des
Döners, Doyschlands, der Drüse und Don Juans: Das Migrantenstadl
lebt, trotz allem und gerade deshalb!
Listen Mr Oxford Don
AntwortenLöschenMe not no Oxford don
me a simple immigrant
from Clapham Common
I didn't graduate
I immigrate
But listen Mr Oxford don
I'm a man on de run
and a man on de run
is a dangerous one
I ent have no gun
I ent have no knife
but mugging de Queen's English
is the story of my life
I don't need no axe
to split/ up yu syntax
I don't need no hammer
to mash/ up yu grammar
I warning you Mr. Oxford don
I'm a wanted man
and a wanted man
is a dangerous one
Dem accuse me of assault
on de Oxford dictionary/
imagine a concise peaceful man like me/
dem want me to serve time
for inciting rhyme to riot
but I tekking it quiet
down here in Clapham Common
I'm not violent man Mr. Oxford don
I only armed wit mih human breath
but human breath
is a dangerous weapon
So mek dem send one big word after me
I ent serving no jail sentence
I slashing suffix in self-defence
I bashing future wit present tense
and if necessary
I making de Queen's English accessory/ to my offence
---- - John Agard 1985 - ----