So ist das. Da schreibt man Texte in seinem Kämmerlein, wirft Fragmente und Fetzen in den endlosen Ozean des worldwideweb, trinkt zwischendurch mal Tee oder Club Mate, hält innerlich Reden vor Angela Merkel, furzt und macht sich Sorgen über die drohende Wohnungslosigkeit und dann das: Ein Zeltlager im Theater, eine Ledercouch, bunte Teppiche, lauter Künstler, kostenlose Dönerhappen, Freigetränke und tobender Applaus. Ist das der Dank für jahrelange Arbeit? Wenn ja, kann es glatt so weitergehen. Auch wenn es mir ein Rätsel bleibt, wie Texte, Möbel, Musik, Menschenkörper und Stimmen in einem Raum zusammen mehr ergeben, als die Summer seiner Teile. Ich habe es zwar erfahren, kann es aber nicht verstehen. So ist das. Und ich werde es akzeptieren.
Hintergrundinformationen: MIASANMIA ist eine performative Lesung im Rahmen von Kunst und Kultur für Respekt und wurde am am 15. Januar 2014 sowie am 15.März 2014 im Marstall am Residenztheater aufgeführt. Gottseidank ausgedacht hat sich das Konzept die Dramaturgin Veronika Maurer. Mitangepackt haben Robert Gerloff in der Szenischen Einrichtung, Max Lindner in der Ausstattung (die mitten in der Performance zusammbrach!), Georgij Igor Belaga für das Licht, Gülbin Ünlü alias Dj Ü für die Musik, und auf der Bühne: Aurel Manthei, Genja Rykova, Gunter Eckes vom Residenztheater und ich vom migrantenstadl. Mit Texten aus diesem Blog, von mir, von Mely Kiyak u.a.
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Aurel Manthei, Gunther Eckes, Genja, Rykova, Tunay Ö, (Foto: Tim Wolf)
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